- Geschichte - beckrail

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Modelleisenbahn-Bau, Geschichte
Als Kinder besassen wir eine Märklin-H0-Anlage im Dachzimmer. Während meiner Lehre entstand der Wunsch nach einem eigenen Zimmer. Deshalb verkauften wir die ganze Anlage. Später kam wieder der Wunsch nach einer Eisenbahnanlage auf. Aus Platzgründen entschied ich mich für die Spur N, und auf einem grossen Brett baute ich eine Anlage. Dieser Betrieb befriedigte mich aber nicht, deshalb verkaufte ich diese Anlage.
Mein Freund besass von seinem Vater eine kleine Buco Spur 0 Eisenbahn, die er ab und zu aufstellte. Immer bei solchen Besuchen, wenn seine schweren, metallenen Züge über die Weichen ratterten, kam bei mir echtes Eisenbahnfeeling auf.
Mit dem Erlös der verkauften Anlage konnte ich mir vor etwa 40 Jahren Einiges an Buco-Rollmaterial und Schienen erwerben. So begann die Geschichte meiner Spur 0-Eisenbahn.
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Die Frage nach genügend Platz ergab nur eine Antwort: Temporär im Wohnzimmer aufstellen. Immer nach Weihnachten, wenn der Tannenbaum aus dem Wohnzimmer verschwunden war, wurde mit den Kindern die Bahn für einige Tage aufgestellt.
Während des Jahres begann ich, da ich mir grosse und teure Loks nicht leisten konnte, diese selber zu bauen. Zuerst erwarb ich ein Hag-Gehäuse von einer Re 4/4 I und fand eine Motorenschale mit Motor und Getriebe. Ich begann mit mechanischen Arbeiten und den ersten Malversuchen mit Autolackspray. Pünktlich zum Jahresende war die erste Lok geboren. Während dieser Zeit hatte mein Freund angefangen, eigene Loks zu konstruieren, und ich baute diese Modelle nach. Anschliessend folgte eine Re 4/4 der BLS.
Weil es hervorragend dreh-, fräs-, bohr- und lötbar ist, verwenden wir zum Bau auch heute noch Messing. An der Modellbahnbörse in Bern kaufe ich mir einige Wagen und wenn immer möglich etwas Schienenmaterial. Die beiden Fahrgestelle mit Getriebe bauten wir früher mit Motoren, Rädern und Zahnrädern aus Ersatzteilmaterial der damaligen Märklin Spur I.
So wuchs die Anlage mit den Jahren stetig an. Als dritte Lok baute ich eine Re 4/4 IV. Ursprünglich sollte es die Lok 10102 werden, die ich anlässlich einer Ausstellung in Ostermundigen fotografiert hatte. Bis sie jedoch zum Lackieren bereit stand, war das Vorbild schon Bahn 2000-Lok geworden. Also passte ich mich an.
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Aus Platzgründen (Länge des Bahnhofs) begann ich, Doppelkreuzweichen zu bauen. Diese zeichnete ich auf dem PC, druckte sie aus und klebte die Zeichnung auf eine Sperrholzplatte. Mit den BUCO-Schienennägeln befestigte ich die gekrümmten Profile auf dem Sperrholz. Mit etwas Üben, einigen Konstruktionsleichen und viel Geduld entstand so die erste Doppelkreuzungsweiche. Als Antrieb verwende ich verschiedene Varianten. Ein Bemo Antrieb ist die letzte Version. Als Nächstes baute ich einige Bogenweichen.

Weitere Konstruktionen sind Triebfahrzeuge, eine Tem II-Rangierlok, eine umgebaute Diesellok der Baureihe BR 218 von Rivarossi, eine EBT Lok Be 4/4, später zwei Re 485 mit Hupac-Wagen. Meine Modelle sind nicht völlig originalgetreu, es fehlen kleine Details wie Bremsschläuche, Bremsbacken und ähnliches Zubehör, hingegen sind sie robust gebaut.
Die Steuerung ist bewusst einfach gestaltet. Die Weichen sind nummeriert, es existiert ein Gleisplan, auf welchem Besucher nachschauen können, welche Weichen für den entsprechenden Zug gestellt werden müssen.
Um den Aufwand beim Aufstellen zu reduzieren, entschloss ich mich im Jahr 2004 zur Umstellung auf Digitalsteuerung. Ich war erstaunt, wie gut das Ganze funktioniert, denn ich habe mit viel grösseren Problemen wegen verschmutzter und schlechter Schienenkontakten gerechnet.
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Nun wurde es Zeit, die dritte Dimension, die Höhe, zu erschliessen. Ich konstruierte aus Sperrholz und MDF-Platten eine Rampe mit 32 Promille Steigung. Zerlegbar in Kurvenstücke von etwa 85 cm Länge, entsprechen sie zwei runden Gleisstücken mit einem Durchmesser von 166 cm.

Mittlerweile umfasst die Anlage über 300 Meter Schienen, 44 Weichen, 6 Doppelkreuzungsweichen. Auf ihr verkehren 13 Züge und etwa 80 Wagen. Während den Betriebszeiten kommen immer viele Kinder und Kollegen, die sich ausgiebig am„Bähnle“ erfreuen.
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Früher wurde das ganze Material nach einigen Betriebswochen verpackt in Schachteln und Kisten für die nächsten Betriebszeit. Natürlich schmerzte es auch immer wieder abzubauen und das Material in Schachteln zu verpacken, aber der besondere Reiz beim Benutzen meiner Modellanlage ist ja eigentlich immer das Aufstellen. Während des Jahres bin ich mehr als genug mit dem Beheben von Betriebsproblemen oder mit dem Bau von neuen Loks, Schienen oder Weichen beschäftigt.
Heute habe ich einen gemieteten Raum, in dem die Anlage fest installiert ist.
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